Zum Schwarzen Bären | Markt 20 | 99423 Weimar | Tel. 03643 8776748 | Täglich 11—23 Uhr

Geschichte

Die „Gute Stube“ vom „Weltnest Weimar“ ist immer noch der Markt. Jedes der Häuser um das Carree kann eine spannenden Geschichte erzählen.


Unser „Schwarzer Bär“ wurde bereits im Jahre 1540 erbaut—noch ein Jahrzehnt früher als sein Nachbar, das berühmte Cranachhaus. Auf eine über vierhundert Jahre alte Tradition kann dieses als Gaststätte und Herberge errichtete Haus nun zurückblicken.


Der „Schwarze Bär“ hatte in vielen bewegten Jahren manchen Gast in seinen Mauern beherbergt, so u. a. die Quartiermeister des bekannten Oberst Holck, die beständig dort aus- und eingingen und als „Veste und mannhafte Herren“ bezeichnet wurden. 1638 waren es die Offiziere und Fuhrleute der Königin von Schweden ebenso wie der Leibarzt des Herzogs von Weimar: Doktor Petrus Erasmus.


Wie noch verhandene Belegzettel zeigen, waren es in Kriegszeiten durchziehenden Truppen, die das damals einzige Gasthaus am Ort beherbergen musste, welche dem damaligen Bären-Wirt hohe finanzielle Verluste bescherten. Erst 1645 erstattete ihm die herzogliche Kasse einen Betrag über 1100 Taler zurück.


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In den nun folgenden Jahrzehnten nagte der Zahn der Zeit auch am „Schwarzen Bären“, so dass der Wirt Barttig sich im Jahre 1696 dazu entschloss, im Nachbarhaus den Gasthof „Elephant“ zu gründen. Der Bär wurde eine lange Reihe von Jahren vor die Stadt verlegt, bis er im vergangenen Jahrhundert am Markt neu eröffnet wurde.


Fritz Fink, einer der Autoren von Schriftreihen über die Geschichte der Stadt Weimar, hat recherchiert, wie es mit dem „Schwarzen Bären“ weiterging: Im 18. Jahrhundert war u. a. Johann Christian Koch, wohlangesehener Bürger der Stadt, Eigentumsbesitzer und Gastgeber. Im Jahre 1877 setzte der damalige Besitzer dem Renaissancebau ein weiteres Stockwerk auf.


Bei den 1926 erfolgten Renovierungsarbeiten wurde ein schöner, alter Rundbogen entdeckt und freigelegt. Er schmückt heute wieder die Fassade des „Schwarzen Bären“.


Als im letzten Kriegsjahr des zweiten Weltkrieges der Marktplatz von Weimar zerbombt wurde, war es erstmal aus für den „Schwarzen Bären“. Das Haus wurde in den kommenden Jahren zweckentfremdet genutzt und war dem Verfall preisgegeben.


Doch Ende der 1990er Jahre fand sich ein neuer Besitzer für dieses traditionsreiche Haus. Es wurde aufwendig und komplett saniert. Im Juli 1999 eröffnete das Gasthaus wieder im historischen Ambiente, mit der halbhohen Wandvertäfelung, dem alten Windfang und dem reich verzierten Kachelofen in der „Rats-Stube“. Wer sich umschaut, findet auf dem alten, dunklen Balken die Inschrift: „Brüder tut Geld in Euren Beutel“.


Im Jahr 2022 freuen wir uns darauf, ein neues Kapitel im „Schwarzen Bären“ aufzuschlagen. Mit einem frischen Team und einer zeitgemäßen Speisekarte, welche eine Brücke zwischen Tradition und Moderne schlägt, möchten wir zusammen mit unseren Gästen den „Schwarzen Bären“ noch viele weitere Jahre tanzen lassen.


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